China und die USA haben ihre Gespräche über das im Januar unterzeichnete Handelsabkommen wieder aufgenommen. Die ursprünglich für letztes Wochenende angesetzte Konferenz war kurzfristig abgesagt worden. Gestern haben sich die führenden Handelsrepräsentanten der beiden Länder nun aber per Videokonkferenz getroffen und äußerten sich danach zuversichtlich.

 

Handelsabkommen bekommt noch eine Chance

Die Spannungen zwischen China und den USA sind zuletzt immer stärker geworden. Darunter litt auch das sowieso nur mit Mühe ausgehandelte Abkommen zu Handelsfragen, das die beiden Länder nach monatelangen Streits und immer neuen Strafzöllen in Milliardenhöhe im Januar unterzeichnet hatten. Gemäß dieses Abkommens, oder zumindest der „Phase 1“ dieses Abkommens, denn darüber hinaus gibt es noch keine weitere Einigung, verpflichtete sich China, deutlich mehr US-Güter einzuführen.

 

Doch dann traf die Coronakrise die Welt und auch China, wo die Pandemie ihren Ausgang nahm, musste enorme wirtschaftliche Einbußen hinnehmen. Die Erfüllung des Handelsdeals kam dadurch ins Wanken, denn die Volksrepublik geriet in Rückstand mit ihren US-Importen. Hinzu kommen zahlreiche weitere Streitpunkte zwischen den beiden Ländern. So kritisierte beispielsweise die US-Regierung Peking immer wieder für einen falschen Umgang mit Corona und gab China die Schuld für die Ausbreitung.

 

In diesem Lichte hatte die Absage der Gespräche einen recht pessimistischen Beigeschmack bekommen. Nun haben der chinesische Vizepräsident Liu He und der US-Handelsrepräsentant Robert Lighthizer sich aber doch zu einem Telefonat zusammengefunden, bei dem auch der US-Finanzminister Steven Mnuchin anwesend war. Zwar gab es dabei keine konkreten Ergebnisse, doch beide Parteien zeigten sich danach zuversichtlich und betonten nochmals, dass sie an dem Abkommen festhalten wollen.

 

Die Marktteilnehmer reagierten erleichter auf diese Nachricht, denn ein Handelskrieg mit immer weiteren Strafzöllen würde die sowieso unter der Coronakrise leidende Weltwirtschaft noch mehr belasten. Wenn die Wirtschaftstätigkeit aufgrund von Sanktionen oder ähnlichem zurückgeht, sinkt meist auch die Ölnachfrage. Dies würde dann auch wieder die Ölpreise unter Druck bringen, die sich nach den historischen Einbrüchen im Frühjahr gerade erst erholt haben.

 

Ausblick

Die Heizölpreise im Bundesgebiet liegen heute etwas höher als Montagmorgen. Verbraucher müssen für 100 Liter etwa +0,35 bis +0,55 Euro mehr bezahlen als gestern Morgen.

Source: Futures-Services