Die Ölpreise sind über das lange Pfingstwochenende wieder ein gutes Stück gestiegen. Hintergrund ist die Tatsache, dass es bisher doch nicht zu einer schnellen Einigung in Sachen Atomabkommen mit dem Iran gekommen ist. Die Aussicht darauf und die damit verknüpften Aufhebungen der US-Sanktionen gegen den Iran hatten an den Ölbörsen in der letzen Woche für einen Preisrutsch gesorgt.

 

Verhandlungen zu Atomabkommen werden fortgesetzt
In der letzten Woche hatte man noch den Eindruck gewinnen können, der Iran und seine Vertragspartner, die seit einigen Wochen in Wien verhandeln, seien sich fast schon einig und die Unterzeichnung eines neuen Abkommens nur noch eine Formalie. An den Ölbörsen der Welt hatte das für einigen Aufruhr gesorgt, denn der Iran könnte mit einem Ende der strengen Sanktionen, die an einen neuen Deal geknüpft wären, mehrere Millionen Barrel Rohöl täglich zurück auf den Markt bringen.

 

Dies ließ bei den Marktteilnehmern die Angst vor einer möglichen Überversorgung aufkommen. Immerhin hat sich die Ölnachfrage nach der Corona-Krise gerade erst etwas erholt und steht in manchen Teilen der Welt immer noch auf wackligen Beinen. Außerdem hat mit der OPEC+ das größte Ölproduzentenbündnis seit einigen Monaten damit begonnen, ihre Fördermengen wieder etwas zu erhöhen. Zusätzliche Mengen aus dem Iran könnten da das fragile Gleichgewicht durchaus wieder gefährden.

 

Danach sieht es aktuell aber erst einmal nicht mehr aus. Am Wochenende wurde eine Frist für den Iran, innerhalb der die internationale Atomaufsichtsbehörde IAEA Zugang zu den Atomaktivitäten des Landes erhalten sollte, in letzter Sekunde bis Ende Juni verlängert – wahrscheinlich um die parallel in Wien laufenden Gespräche zwischen dem Iran und den 5+1 Mächten (China, Russland, USA, Frankreich, Großbritannien und Deutschland) nicht zu gefährden. Dies dürfte aber auch bedeuten, dass sich eine Einigung der Parteien doch noch mehrere Wochen hinziehen dürfte.

 

Ausblick
In der Folge haben die Ölbörsen gestern wieder ein gutes Stück angezogen. Auch bei den Inlandspreisen macht sich das bemerkbar, und so kosten 100 Liter Heizöl nach dem gestrigen Feiertag heute ungefähr +1,45 bis +1,65 Euro mehr als am Freitagvormittag.

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Source: Futures-Services