Die Rohölpreise zeigen sich am Donnerstagmorgen im frühen Handel nahezu unverändert, nachdem mit der Atlantiksorte Brent und der US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) gestern die beiden weltweit wichtigsten Ölsorten auf den jeweils tiefsten Stand seit Jahresbeginn gefallen waren.

US-Rohöllagerbestände steigen erstmals seit 10 Wochen
Als einen der Auslöser für den fortgesetzten Preisrutsch wurden von den Ölhändlern die in der letzten Woche überraschend stark gestiegenen US-Rohöllagerbestände ausgemacht.

Dem Bericht der US-Energieinformationsbehörde (EIA) zufolge legten die Rohöllagerbestände in den Vereinigten Staaten um rund 3,5 Millionen Barrel (169 Liter) zu, nachdem sie in der Vorwoche noch einen Rückgang von rund 1 Millionen Barrel verzeichnet hatten. Analysten hatten im Vorfeld teilweise einen deutlich weniger großen Lageraufbau erwartet.

US-Raffinerien fahren Öl-Verarbeitung weiter zurück
Als Gründe für den ersten Rückgang seit zehn Wochen führte die EIA einen Rückgang der Öl-Exporte und eine geringere Kapazitätsauslastung der US-Raffinerien an. Diese ging in der Berichtswoche von 85,9 % auf 83,5 % zurück, was den dritten wöchentlichen Rückgang in Folge darstellt.

US-Handelsminister: Kanada und Mexiko können Zölle verhindern 
Unterdessen hängt Donald Trumps Drohung, am Samstag Zölle auf Kanada und Mexiko zu verhängen, weiter wie ein Damoklesschwert über den Märkten. Trumps Kandidat für das Amt des US-Handelsministers, Howard Lutnick, wies gestern darauf hin, dass Kanada und Mexiko die Zölle verhindern können, wenn sie schnell handeln, um ihre Grenzen für das suchtgefährdende Medikament Fentanyl zu schließen.

Kasachstan: OPEC wird Trump-Forderung diskutieren
Immer stärker rückt zudem das für den 3. Februar angesetzte Ministertreffen der OPEC+ in den Fokus der Ölmärkte. Donald Trump hatte das Ölkartell letzte Woche aufgefordert, die Ölpreise zu senken.

Wie das OPEC-Mitglied Kasachstan gestern mitteilte, werde man im Rahmen des Treffens Trumps Bemühungen, die Ölproduktion in den USA zu erhöhen, diskutieren und eine gemeinsame Haltung in dieser Angelegenheit einnehmen. Trump hatte bereits während seines Wahlkampfs die Maximierung der Öl- und Gasproduktion der USA in Aussicht gestellt.

Heizölpreise ohne feste Tendenz
Trotz der Tatsache, dass heute im frühen Handel moderate Preisabschläge für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, zu beobachten sind, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal ca. ±0,00 bis +0,30 Euro pro 100 Liter mehr bezahlen als noch zur Wochenmitte.

Source: Futures-Services