Der Angriff auf die wichtigsten saudi-arabischen Ölanlagen am Wochenende hält die Ölmärkte weiter in Atem. Noch ist unklar, wie lange die Ölproduktion ausfällt und auch die Sicherheitssituation bleibt angespannt, da ein Militärschlag seitens der USA gegen den Iran nicht auszuschließen ist. Die Ölpreise sind unverändert hoch und dürften im Wochenverlauf volatil bleiben.

 

Bestandsaufnahme nach Drohnenangriff

Nach den verheerenden Angriffen am Samstag, die innerhalb kürzester Zeit mehr als die Hälfte der Ölförderung des Landes lahmgelegt haben, wird nun geprüft, wann und in welchem Umfang die Anlagen wieder hochgefahren werden können. Neuesten Schätzungen zufolge könnte es länger dauern als angenommen.

 

Insgesamt 5,7 Millionen Barrel (ein Barrel entspricht etwa 159 Litern) sind weggefallen, zum Teil war dieser Ausfall aber wohl auf Sicherheitsmaßnahmen zurückzuführen. Etwa zwei Millionen Barrel dürften also recht schnell wieder verfügbar sein. Bis jedoch die restlichen Ausfälle wieder wett gemacht sind, könnte es noch Wochen oder sogar Monate dauern.

 

Das vorläufige Schadensbild der Ölfabrik in Abqaiq zeigt, dass einige Teile komplett neu gebaut werden müssen. Genaueres will die staatliche Fördergesellschaft Saudi Aramco am heutigen Dienstag in einer Mitteilung bekannt geben, mit der dann wohl auch ein Update zur aktuellen Fördermenge kommt.

 

Ölpreise bleiben volatil

Die meisten Experten rechen damit, dass die Ölpreise, je nachdem wie lange die Reparaturen dauern, hoch bleiben werden. Bei Goldman Sachs vermutet man, dass selbst wenn die komplette Produktion innerhalb einer Woche wieder zur Verfügung stünde, dennoch ein Preisanstieg von 3 bis 5 Dollar zu verzeichnen wäre, bei 2 bis 6 Wochen läge er schon bei 5 bis 14 Dollar.

 

Hinzu kommt, dass die politische Situation im Nahen Osten sich durch den Angriff wieder massiv zugespitzt hat. Die USA machen den Iran für die Attacke verantwortlich, womit ein Militärschlag wieder im Bereich des Möglichen ist. Die Gefahr eines Kriegsausbruches stützt die Preise noch zusätzlich.

 

Ausblick

Im Inland sind auch die Heizölpreise deutlich in die Höhe geschossen und liegen heute sogar nochmal über den Niveaus von gestern. 100 Liter kosten heute etwa +2,20 bis +2,40 Euro mehr als Montagvormittag.

Source: Futures-Services