In der vergangenen Woche hatten ein Hurrikan im Golf von Mexiko und Streiks in der norwegischen Ölindustrie für Preisanstiege gesorgt. Nach Abziehen des Sturmes und einer Einigung in Norwegen dürften sich die Zeichen in der neuen Woche allerdings wieder umkehren.

 

Hurrikan Delta: Ölanlagen betroffen

In diesem Jahr herrscht eine außergewöhnlich starke Hurrikanaktivität über dem Atlantik und so war Sturm Delta schon der 28. Sturm, der in den Golf von Mexiko einzog. Am Freitag traf er mit hoher Geschwindigkeit auf die Küste von Louisiana und zog dann im Verlauf des Wochenendes in nordöstliche Richtung über US-Festland ab.

 

Da sich vor und an der Küste von Texas und Louisiana ein Großteil der US-Ölanlagen wie etwa Ölbohrinseln, Verladehäfen und Raffinerien befinden, sind Hurrikane in dieser Region immer ein Faktor, der sich auf die Ölproduktion auswirkt. Am Wochenende meldete das amerikanische Bureau of Safety and Environmental Enforcement (BSEE), dass die Produktion im und am Golf von Mexiko zu über 90 Prozent gedrosselt war.

 

Da die Schäden an den Anlagen allerdings verhältnismäßig gering geblieben sind und die Drosselung eher mit präventiven Evakuierungen und Abschaltungen zusammenhängt, dürfte die Wiederinbetriebnahme in dieser Woche recht schnell von statten gehen. Der preissteigernde Effekt, den die Abschaltungen in der vergangenen Woche hatten, dürfte damit in dieser Woche seine Wirkung verlieren.

 

Streik in Norwegen beendet

Der Streik in der norwegischen Ölindustrie ist am Wochenende beendet worden. Seit Anfang des Monats hatten zahlreiche Ölarbeiter ihre Arbeit niedergelegt, um bessere Arbeitsbedingungen herbeizuführen. Nun hat man sich nach mehreren Schlichtungsversuchen offenbar geeinigt. Damit bleiben die Produktionsausfälle, die durch die Maßnahme verursacht wurden, auf täglich etwa 330.000 Barrel (à 159 Liter) Öläquivalent begrenzt.

 

Mit der Einigung der Gewerkschaft und der Norwegian Oil and Gas Association (NOG) auf Lohnerhöhungen und Provisionen für Personal, konnte verhindert werden, dass der Produktionsbetrieb am gigantischen Johan Sverdrup Ölfeld auf Eis gelegt werden muss. Das Ölfeld gilt als eines der größten Ölvorkommen in Europa.

 

Nach dem Ende des Streiks wird auch die Ölförderung in Norwegen schnell wieder ein normales Niveau erreichen. Somit fällt für die Ölpreise ein weiterer stützender Faktor weg, was in dieser Woche durchaus wieder zu Preissenkungen führen könnte.

 

Ausblick

Im Inland kann heute mit Preisnachlässen von etwa -0,40 bis -0,20 Euro im Vergleich zu Freitagvormittag gerechnet werden.

Source: Futures-Services