Die Ölpreise starten aktuell mit weiteren Aufschlägen in den letzten Handelstag der Woche. Gestern hatten sie eine dreitägige Verlustserie beenden und dabei deutlich zulegen können.
Dabei zogen die Preise für die Atlantiksorte Brent um 1 Dollar oder 1,5 % auf 69,52 US-Dollar pro Barrel an, während US-Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) mit einem Plus von 1,16 Dollar oder 1,8 % bei 67,45 US-Dollar den Tag beendete.
Die Preise wurden am Donnerstag durch die hohe Ölnachfrage wichtiger Ölverbraucherländer wie den USA und China sowie durch ein Wiederaufleben der Risikoprämie für den Nahen Osten gestützt.
Drohnenangriffe beschädigen kurdische Ölproduktion
Dort war es zu Drohnenangriffen auf Ölinfrastrukturen im irakischen Kurdistan gekommen. Dabei war ein norwegisches Öl- und Gasunternehmen im Norden des Irak ins Visier geraten, was zu einer Einstellung der dortigen Produktion führte.
Infolgedessen wurde die Ölproduktion in der halbautonomen Region um 140.000 bis 150.000 Barrel pro Tag gedrosselt, was mehr als der Hälfte der üblichen Fördermenge von rund 280.000 Barrel pro Tag entspricht.
Suche nach den Verantwortlichen
Für den Angriff wurden vom Iran unterstützte Milizen verantwortlich gemacht, allerdings hat bislang keine Gruppe die Verantwortung dafür übernommen. Zum jetzigen Zeitpunkt hat die USA von größeren Gegenangriffen abgesehen. Jegliche Anzeichen einer Eskalation in dieser Region könnten Befürchtungen hinsichtlich einer Verknappung des weltweiten Angebots schüren, was die Ölpreise etwas stützen könnte.
Preisdruck trotz OPEC-Anhebungen bislang begrenzt
Vor der jüngsten Verschärfung der Lage im Nahen Osten war der Abwärtsdruck auf die Ölpreise in dieser Woche trotz der anhaltenden Sorgen über eine Produktionssteigerung der OPEC+ begrenzt.
An den Ölmärkten hat man sich mit der Tatsache arrangiert, dass in der zweiten Jahreshälfte mehr Öl von der OPEC auf den Markt kommen wird. Dabei ist man durchaus zuversichtlich, dass die Nachfrage nach de, schwarzen Gold nicht so schlecht ausfallen wird wie befürchtet.
Washington bekräftig Ultimatum an Russland
Unterdessen bekräftigte Pressesprecherin Karoline Leavitt gestern im Weißen Haus gegenüber Reportern, dass Russland mit „sehr hohen“ Zöllen belegt werde, sollte es sich innerhalb der gesetzten Frist von 50 Tagen weigern, ein Friedensabkommen oder einen Waffenstillstand zu akzeptieren.
„Länder, die weiterhin russisches Öl kaufen, werden ebenfalls sanktioniert. Das wird der russischen Wirtschaft ernsthaft schaden”, warnte sie. Leavitt sagte, Präsident Donald Trump sei entschlossen, den Krieg mit diplomatischen Mitteln zu beenden.
Heizöl zum Wochenschluss deutlich teurer
Angesichts der gestern zu beobachtenden Preisanhebungen an den Ölmärkten legen hier zu Lande auch die Heizölpreise zu. Im Vergleich zu gestern Vormittag muss je nach Region mit Aufschlägen gerechnet werden. Im Durchschnitt werden die Inlandspreise +2,15 bis +2,55 Euro pro 100 Liter höher gesehen als noch am Donnerstagmorgen.
Source: Futures-Services