Die Ölpreise starten aktuell kaum verändert in den Freitag, nachdem sie gestern den Handel zum fünften Mal in Folge mit einem Minus abgeschlossen hatten. Auslöser für das Minus von rund 1 % bei den beiden weltweit wichtigsten Ölsorten Brent und WTI waren Aussagen von US-Präsident Trump, der per Videoschalte auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos gesprochen hatte.

Hohe Ölpreise: Trump will mit OPEC sprechen
Dabei hatte Trump nicht nur erneut betont, dass die USA mehr Öl und Gas fördern werden, sondern darüber hinaus angekündigt, er werde die Regierung von Saudi-Arabien und die OPEC bitten, den Ölpreis zu senken.

Ob diese Bitte allerdings Erfolg haben wird, bleibt erst einmal abzuwarten. Denn die OPEC und ihre Verbündeten bemühen sich seit Jahren, die Preise durch eine Drosselung der Fördermenge hoch zu halten. Die Staatshaushalte der verschiedenen Mitglieder des Kartells basieren nahe ausschließlich auf den Einnahmen aus dem Ölgeschäft.

OPEC plant Fördermenge zu erhöhen
Aktuell verfügt die OPEC über rund 6 Millionen Barrel (159 Liter) pro Tag an freier Kapazität, die sie jederzeit wieder auf den Markt bringen könnte. Ende des vergangenen Jahres hatte das Kartell zugesagt, einen Teil dieser Fördermenge ab April nach mehreren Verzögerungen schrittweise wieder zu beleben

Trump hatte bereits während seiner ersten Amtszeit die OPEC+ wiederholt aufgefordert, die Preise zu senken und dabei Abkommen mit Saudi-Arabien und Russland geschlossen, um die Fördermenge zu drosseln.

Globale Ölindustrie benötigt auskömmliche Ölpreise
Trumps Forderungen  nach niedrigeren Ölpreisen dürfte beim Verbraucher und energieintensiven Unternehmen gut ankommen. Die US-Ölindustrie und ihre Mitbewerber werden die Ankündigungen Trumps eher kritisch sehen.

Denn die Energiebranche hat seit Jahren höhere Investitionen in globale Öl- und Gasprojekte sowie für den Erhalt der Infrastruktur gefordert. Ein spürbarer Rückgang der Ölpreise dürfte viele Planungen wirtschaftlich nicht tragbar machen.

US-Rohölvorräte neunte Woche in Folge gesunken
Unterdessen lieferte die US-Ölindustrie gestern neue Daten, die durchaus zwiespältig ausgefallen waren. Demnach waren die US-Rohölvorräte in der letzten Woche zwar auf den niedrigsten Stand seit März 2022 gesunken. Der Rückgang war jedoch nur halb so hoch ausgefallen, wie er von Analysten zuvor erwartet worden war.

Heizöl heute nochmals günstiger
Angesichts des gestern gemeldeten und damit weiter anhaltenden Preisrückgangs an den Ölmärkten, geben die Notierungen für Heizöl heute nochmals leicht nach. Im Bundesgebiet können die Verbraucherinnen und Verbraucher deshalb vor dem Wochenende von günstigeren Preisen profitieren. Der Preis für 100 Liter Heizöl wird heute im Vergleich zu gestern Vormittag -0,55 bis -0,85 Euro niedriger erwartet.

Source: Futures-Services