Die Ölpreise starten aktuell uneinheitlich in den Handel zur Wochenmitte, nachdem sie gestern nach den Abschlägen zum Wochenstart wieder leichte Zugewinne verbuchen konnten.

Weniger Energiebedarf für Künstliche Intelligenz (KI)
Am Montag waren die Notierungen für die beiden weltweit wichtigsten Ölsorten Brent und West Texas Intermediate (WTI) auf Mehrwochentiefs gefallen, nachdem das chinesische Technologieunternehmen DeepSeek ein kostengünstige KI-Modell vorgestellt hatte.

Dieses weist gegenüber den bisher am Markt verfügbaren Anwendungen einen deutlich geringeren Energieverbrauch auf. Diese Entwicklung stellt nun die Erwartungen an den steigenden Energiebedarf von Rechenzentren in den kommenden Jahren in Frage, was letztlich die Ölpreise deutlich unter Druck brachte.

Proteste in Libyen bremsen Ölexporte
Stützend auf die Ölpreise wirkte sich gestern zudem die Meldung aus, dass in Libyen die Ölverladung in zwei wichtigen Häfen zum Erliegen gekommen war, nachdem Demonstranten gefordert hatten, die Rohölexporte zu stoppen.

Die seit Jahren immer wieder hochkochenden Proteste sollen Einschätzungen zufolge dieses Mal etwa ein Drittel der Rohölexporte des OPEC-Mitglieds behindern. Im Dezember hatte die Ölförderung knapp 1,3 Millionen Barrel (159 Liter) pro Tag betragen.

Seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi vor mehr als einem Jahrzehnt, herrscht in dem nordafrikanischen Land ein mal mehr, mal weniger ausgeprägtes Machtvakuum.

US-Regierung: Zölle kommen ab 1. Februar
Unterdessen hat das Weiße Haus gestern mitgeteilt, dass Präsident Trump weiterhin plant, ab Samstag Zölle in Höhe von 25 % auf Kanada und Mexiko zu erheben. Rohstoffexperten versuchen derzeit einzuschätzen, inwieweit sich neue Zölle auf die Ölimporte aus diesen Ländern in die USA auswirken könnten.

Kanada lieferte 2023 immerhin 3,9 Millionen Barrel (159 Liter) Öl pro Tag in die USA, was etwa der Hälfte der Gesamtimporte des Jahres entspricht, während Mexiko 733.000 Barrel pro Tag beisteuerte.

Saudischer Energieminister berät sich mit Kollegen
Donald Trump übt allerdings nicht nur Druck auf seine direkten Nachbarn aus. Wie gestern bekannt wurde, soll sich der Energieminister Saudi-Arabiens mit seinen Amtskollegen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, Irak und Libyen getroffen haben.

US-Präsident Trump hatte bereits zu seinem Amtsantritt niedrigere Ölpreise gefordert, nachdem er während des Wahlkamps versprochen hatte, die Preise an den Zapfsäulen in den USA innerhalb kurzer Zeit zu halbieren.

Heizöl heute wieder günstiger
Angesichts der aktuellen Entwicklung an den Ölmärkten, zeigen sich die Notierungen für Heizöl heute weiterleicht rückläufig. Im Bundesgebiet können Verbraucherinnen und Verbraucher heute für 100 Liter Heizöl im Vergleich zu gestern Vormittag -0,60 bis -0,90 Euro günstiger auffüllen.

Source: Futures-Services