Die Ölpreise zeigen sich auch am frühen Freitagmorgen weiter unter Druck, nachdem sie gestern bereits den dritten Tag in Folge auf eine neues Wochentief gefallen waren. Aktuell verbilligt sich Brent-Rohöl um 40 Cent auf 64,06 Dollar pro Barrel (159 Liter), während die US-Sorte WTI um ebenfalls rund 40 Cent auf 60,80 Dollar fällt.

Sorge vor Ölschwemme durch die OPEC
Herausragendes Thema an den Ölmärkten war gestern die Angst vor einer durch die OPEC in den kommenden Monaten ausgelösten Ölschwemme. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg aus gut informierten Quellen erfahren haben will, plant das Ölkartell auf seinem am 1. Juni angesetzten Treffen über eine weitere große Produktionssteigerung zu diskutieren.

Demnach gehört eine Option über eine Erhöhung um 411.000 Barrel (159 Liter) pro Tag für Juli zu den Optionen, über die verhandelt werden soll. Die OPEC+, zu der die Organisation erdölexportierender Länder und Verbündete wie Russland gehören, hatte im April, Mai und Juni eine Produktionssteigerung um fast 1 Million Barrel pro Tag vereinbart.

Bis November könnte die OPEC Brancheninformationen zufolge bis zu 2,2 Millionen Barrel pro Tag an zusätzlichen Fördermengen auf den Markt zurückbringen.

Wohin mit dem vielen Öl?
Da sich Händler auf eine Flut von zusätzlichen Lieferungen der OPEC+ in den kommenden Monaten einstellen, ist die Nachfrage nach Öllagern in den letzten Wochen auf ein Niveau gestiegen, das mit dem während der COVID-19-Pandemie vergleichbar ist.

Zwar waren neue Anfragen nach aktuell verfügbaren Lagerkapazitäten aufgrund von Fortschritten bei den US-Handelsgesprächen mit China zuletzt leicht zurückgegangen, aber es würden Lageranfragen bis weit in nächste Jahr zunehmen. Dieser Umstand zeige Marktteilnehmer zufolge, wieviel Pessimismus derzeit im Ölsektor herrschen würde.

US-Ölvorräte auf höchstem Stand seit Juli 2024
Dazu kommt der Umstand, dass die US-Rohölvorräte in den letzten zwei Wochen unerwartet gestiegen sind. Laut Angaben der US-Energieinformationsbehörde belaufen sich die Vorräte auf etwa 443,2 Millionen Barrel, was dem höchsten Stand seit Juli 2024 entspricht.

Kaum Bewegung bei den Heizölpreisen
Angesichts der Tatsache, dass heute im frühen Handel kaum Bewegung bei Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, zu beobachten ist, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal –0,05 Euro bis +0,25 Euro pro 100 Liter weniger, bzw. mehr bezahlen als noch am Donnerstag.

Source: Futures-Services