Essen (ots) – Private Haushalte in deutschen Mehrfamilienhäusern haben in der laufenden Heizsaison rund 46 Prozent mehr verbraucht als im Vorjahr: Zwar war es kühler als im Vorjahreszeitraum, die niedrigeren Temperaturen erklären jedoch lediglich einen Anstieg des Heizbedarfs um 43 Prozent. Witterungsbereinigt haben die Verbraucher:innen damit rund 7 Prozent mehr geheizt als nötig. Das ist das Ergebnis des ista Heiz-O-Meters ( https://heiz-o-meter.de/), das seit Dezember 2023 als einzige Datenquelle in Deutschland den aktuellen Heizenergieverbrauch noch während der laufenden Heizperiode ermittelt. Dafür wertet das ista Heiz-O-Meter laufend aktuelle Verbrauchsdaten von mehr als 500.000 Haushalten aus. Diese werden anonymisiert, gewichtet und mit Daten des Deutschen Wetterdienstes abgeglichen. So entstehen jeden Monat hochaktuelle, repräsentative und witterungsbereinigte Verbrauchsdaten für Deutschland, die einzelnen Bundesländer und die 20 größten Städte. Der im Vergleich zu den Vorjahren gestiegene Verbrauch ist den allermeisten Menschen offenbar aber gar nicht bewusst. Denn eine Anfang November 2024 durchgeführte, repräsentative YouGov-Umfrage mit mehr als 1.000 Teilnehmer:innen im Auftrag von ista zeigt: 91 Prozent der privaten Haushalte sind fest davon überzeugt, höchstens so viel zu heizen wie vor einem Jahr. „Dass die allermeisten Menschen ihren Verbrauch an Heizenergie völlig falsch einschätzen, kann ihnen niemand vorwerfen. Ohne aktuelle und verlässliche Informationen ist es nahezu unmöglich, den eigenen Bedarf an Heizenergie und damit die entstehenden Kosten korrekt einzuschätzen. Das Problem ist ganz offensichtlich fehlende Transparenz“, so Hagen Lessing, CEO von ista.

Mit Blick auf die Kosten gelte das ganz besonders für die aktuelle Heizperiode, die erste ohne staatliche Preisbremsen. „Mehr Transparenz im Sinne des Verbraucherschutzes ist technisch in den meisten Fällen längst möglich. ista erstellt schon heute rund 2,2 Millionen monatsaktuelle Verbrauchsübersichten für Mieterinnen und Mieter im Auftrag ihrer Kunden. Es könnten viel mehr sein. Leider wird hier das technische Potenzial bei Weitem nicht ausgeschöpft“, sagt Lessing. „Tagesaktuelle Informationen wären natürlich noch besser“, so Lessing. Auch das wäre schon heute in vielen Fällen möglich, erfordere aber entschlossenes Handeln der Politik, um die nötigen rechtlichen Voraussetzungen zu schaffen.

Die Deutschen heizen den zweiten Monat in Folge mehr als im Vorjahr

„Obwohl es in dieser Heizperiode bislang kühler war als im Vorjahreszeitraum, zeigt der deutliche Mehrverbrauch, dass die privaten Haushalte im Durchschnitt deutlich weniger sparsam geheizt haben. Das ist aus unserer Sicht vor allem eine Folge mangelnder Transparenz“, so Lessing. „Deshalb muss dieses Thema dringend sehr viel besser gelöst werden, denn die Verbraucher haben mögliche Ersparnisse mit ihrem Thermostat buchstäblich selbst in der Hand.“

Deutliche regionale Unterschiede: Berliner und Frankfurter sparen, Münchener heizen mehr

Die Berliner haben im September und Oktober witterungsbereinigt ganze 21 Prozent weniger geheizt als im Vorjahr. Darauf folgen im ista Heizranking der Bundesländer Schleswig-Holstein (-14 Prozent) und Bremen (-acht Prozent). Am wenigsten sparsam war beim Heizen das Saarland mit einem kräftigen Anstieg von 25 Prozent. Der Blick auf die Metropolen zeigt: Berlin (-21 Prozent) und Frankfurt am Main (-11 Prozent) wiesen bislang im Vorjahresvergleich ein deutlich sparsameres Heizverhalten auf, während München aktuell mit einem Plus von 21 Prozent das Schlusslicht bildet.

Repräsentative Umfrage: Verbraucher wollen sparsamer sein

Die repräsentative YouGov-Umfrage im Auftrag von ista zeigt auch, dass für 62 Prozent der Deutschen Energiesparen relevant ist. Davon sind für 85 Prozent finanzielle Gründe ausschlaggebend, gefolgt vom Umweltbewusstsein. Dass die Verbraucher:innen sparen wollen, zeigt auch die Antwort von mehr als der Hälfte aller Befragten (56 Prozent): Die Heizung wurde bewusst spät und erst dann zum ersten Mal angeschaltet, als es unangenehm kalt wurde. So die Wahrnehmung der Befragten. Die tatsächlichen Zahlen sprechen jedoch eine andere Sprache.

Wichtige Voraussetzungen für selbstbestimmtes Heizen fehlen

Das Thema Heizkosten bleibt auch in diesem Jahr für viele Menschen wenig transparent. Laut Umfrageergebnissen erhalten die meisten während der Heizperiode keine regelmäßigen aktuellen Verbrauchsdaten. Klarheit über die tatsächlichen Kosten gibt es meist erst lange nach dem Ende der Heizperiode mit der Jahresverbrauchsabrechnung. 72 Prozent der Befragten gaben an, keine monatliche Verbrauchsinformation zu erhalten. Darauf haben sie durch eine Gesetzesänderung seit 2022 aber einen Anspruch, wenn in Ihrem Gebäude fernauslesbare Heizkostenverteiler installiert sind. Fast genauso viele Befragte (66 Prozent) wissen allerdings gar nichts von diesem Rechtsanspruch. „Auch diese Ergebnisse zeigen deutlich, dass es an Transparenz mangelt. Verbraucherinnen und Verbraucher wissen oft nicht, wie ihr Verhalten ihre Heizkosten beeinflusst,“ so Lessing. „Regelmäßige Informationen können erheblich helfen, bewusster zu heizen und Kosten besser im Blick zu behalten.“ ista erstellt schon heute rund 2,2 Millionen monatsaktuelle Verbrauchsübersichten für Mieter im Auftrag ihrer Kunden.

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