Hurrikan Laura hat die vielen Ölanlagen im Golf von Mexiko weitestgehend verschont und so haben sich die börsengehandelten Ölpreise schon wieder auf dem Niveau der Vorwochen eingependelt. Die Heizölpreise geben hingegen heute wieder etwas nach. Grund ist unter anderem der starke Euro, der in den letzten Monaten eine Rallye hingelegt hat, die ihresgleichen sucht.

 

Günstige Heizölpreise dank steigendem Euro/Dollar-Kurs

Wie sich der Heizölpreis im Bundesgebiet zusammensetzt, hängt von einer Vielzahl an Faktoren ab. Dabei spielt die Region eine Rolle, die Nähe zu Pipelines oder Häfen, die Frachtaufschläge beim Transport oder auch steuerliche Aufschläge wie etwa die neue CO2-Steuer ab 2021. Und auch der Euro/Dollar-Kurs kann sich auf die Heizölpreise auswirken – immerhin wird Rohöl an den Börsen in Dollar gehandelt. Je stärker also der Euro gegenüber dem Dollar ist, desto günstiger wird Rohöl für Investoren aus dem Euroraum.

 

In den letzten Monaten hat der Euro gegenüber dem Dollar ziemlich zugelegt und kratzt inzwischen schon an den 1,20 Dollar. Dies war zuletzt Anfang 2018 der Fall gewesen. Anfang 2020 hatte ein Euro noch etwa 1,14 Dollar gekostet. Hintergrund ist – wie so oft in diesem Jahr – die Corona-Krise, denn die hat am Image des Dollars als krisensicherer Währung gekratzt.

 

Während die Corona-Pandemie in Europa zwar heftig zuschlug, gelang es der Eurozone recht schnell, die Ausbreitung unter Kontrolle zu bekommen. Die zahlreichen schnellen Finanzhilfen sowie das historische EU-Hilfspaket, dass im Sommer beschlossen wurde, taten ihr Übriges. Anders in den USA, wo sich die Regierung um Präsident Donald Trump Vorwürfe gefallen lassen muss, zu langsam und zu spät auf die Ausbreitung von Covid-19 reagiert zu haben.

 

Ausblick
Die Devisenhändler vertrauen inzwischen dem Euro oft mehr als dem Dollar und investieren deshalb lieber in die europäische Gemeinschaftswährung. Davon wiederum profitieren dann die Verbraucher im Inland, denn die Heizölpreise sinken mit einem starken Euro. Heute beispielsweise zeichnen sich mit steigendem Euro/Dollar-Kurs Preisabschläge von etwa -0,55 bis -0,75 Euro pro 100 Liter im Vergleich zu gestern ab.

Source: Futures-Services