Während die Corona-Pandemie die Welt nach wie vor im Griff hat, tut sich mit Chinas neuem Sicherheitsgesetz für Hongkong ein neuer Konfliktherd auf. Die USA wollen die umstrittene Vorgehensweise Pekings verhindern und könnten neue Strafzölle gegen die Volksrepublik verhängen. Dabei steht das Handelsabkommen, welches die beiden Nationen nach zähem Ringen Anfang des Jahres unterzeichneten, sowieso auf tönernen Füßen.

 

Kritik an Chinas Hongkong-Politik

Der Konflikt um Hongkong schwelt seit langem in der Volksrepublik. Nun will die Regierung ein stark umstrittenes Sicherheitsgesetzt erlassen, mit dem – so befürchten internationale Beobachter und auch die Demonstraten in Hongkong – die demokratischen Freiheitsrechte der Sonderverwaltungszone gefährdet.

 

Auch die Vereinigten Staaten kritisieren Chinas vorgehen und haben schon vor einigen Tagen angekündigt, Maßnahmen zu ergreifen, sollte die Regierung um Präsident Xi Jinping die Lage in Hongkong weiter eskalieren. Am Mittwoch sagte US-Außenminister Mike Pompeo, dass die US-Regierung die Autonomie Hongkongs von China unter den aktuellen Umständen nicht mehr bestätigen könne.

 

Handelsabkommen auf tönernen Füßen

Damit gerät auch der fragile Handelsdeal, den China und die USA im Dezember letzen Jahres ausgehandelt hatten, wieder massiv ins Wanken. Die Stimmung zwischen beiden Ländern hatte sich wegen der Corona-Krise sowieso deutlich abgekühlt, da man China vorwarf, den Ausbruch des Virus vertuscht zu haben. Auch scheint es fraglich, ob sich China auf Grund der wirtschaftlichen Einbußen überhaupt an das Abkommen wird halten können.

 

Donald Trump hat für heute eine Pressekonferenz angekündigt, in der er sich zur Hongkong-Frage äußern will. Experten vermuten, dass es zu neuen Strafzöllen kommen könnte, die dann natürlich von chinesischer Seite nicht unbeantwortet blieben. Für die wirtschaftliche Erholung nach Corona wäre das jedoch fatal, denn Strafzölle bremsen das sowieso schon am Boden liegende Wirtschaftswachstum noch weiter aus.

 

Ölpreise kämen mit Strafzöllen erneut unter Druck

Auch für die Ölpreise, die sich gerade erst mühsam zurückgekämpft haben von ihren historischen Tiefstständen, würde ein neues Aufbrechen des Handelskrieges ein Problem bedeuten. Die Preise rutschten in den Keller, weil die coronabedingten Shutdowns die Nachfrage einbrechen ließen. In China zeigte sich eine Erholung erst, als die Wirtschaft wieder angekurbelt wurde und damit auch mehr Öl gebraucht wurde.

 

Strafzölle würden jedoch genau diese Nachfrage nach Öl wieder zum Stocken bringen, und das nicht nur in China. Auch den USA sollte daran gelegen sein, die eigene wirtschaftliche Entwicklung anzutreiben, ist man doch von den Auswirkungen der Corvid19-Pandemie sehr stark betroffen. Es bleibt nun abzuwarten, welche Maßnahmen Präsident Donald Trump heute gegen China verkünden wird.

 

Ausblick

Für heute wird der Inlandspreis für Heizöl bei ca. -0,25 bis -0,45 Euro pro 100 Liter zu Donnerstagvormittag erwartet

Source: Futures-Services