Mit den nahenden Wintermonaten steigen auch die Infektionszahlen weltweit wieder rapide an. Vor allem die vielen Neuinfektionen in Europa bereiten dabei Sorge. Denn nachdem man mit den flächendeckenden Lockdowns im Frühjahr die Ausbreitung des Virus gut eindämmen und die Wirtschaft schnell wieder öffnen konnte, wächst nun die Angst vor neuen Beschränkungsmaßnahmen. Die Ölpreise knicken unter dieser Last erneut ein.

 

Angst vor neuen Lockdowns belastet Ölpreise

Der Nachfrageschock vom Frühjahr ist den Marktteilnehmern noch sehr präsent. Mit der globalen Vollbremsung, die die Pandemie mit sich brachte, stürzten auch die Ölpreise auf historische Tiefststände. Zwischenzeitlich wurde amerikanisches Rohöl sogar zu Minuspreisen gehandelt, da die Nachfrage nach Öl und Ölprodukten schlagartig wegbrach, die Produktion aber zunächst weiterging. Die Ölproduzenten wurden ihre Ware schlicht nicht los und der Lagerraum wurde auf der ganzen Welt knapp und knapper.

 

Mit der schrittweisen Öffnung der Wirtschaft erholten sich dann auch die Ölpreise wieder, da die Ölnachfrage entsprechend anstieg. Gleichzeitig beschloss die OPEC gemeinsam mit ihren Partnerstaaten (OPEC+) Förderkürzungen in historischem Ausmaß, die der Überversorgung entgegenwirkten und sehr unmittelbare Wirkung zeigten. An den Ölbörsen herrschte zwischenzeitlich viel Optimismus, dass das Schlimmste geschafft und die Corona-Krise bald überwunden sei.

 

Doch nun demonstriert das Virus einmal mehr, dass es nicht einfach verschwindet, sondern die Welt so lange begleiten wird, bis es einen wirksamen Impfstoff gibt. Aktuell sind weltweit 7,5 Millionen Menschen an Covid-19 erkrankt. Knapp 1 Millionen Menschen sind inzwischen an dem Virus gestorben. Experten rechnen damit, dass in den nächsten Wochen – mit den steigenden Infektionszahlen – auch die Todeszahlen wieder steigen werden.

 

Im Lichte dieser beunruhigenden Zahlen steigt auch die Angst, dass es ohne neue Lockdowns und strenge Beschränkungen nicht gehen wird. Auch wenn die Regierungen der meisten Länder betonen, dass sie flächendeckende Lockdowns wie im Frühjahr um jeden Preis verhindern wollen, ziehen doch die ersten Regierungen ihre Maßnahmen wieder deutlich an. Neue Grenzschließungen werden mit der stetig wachsenden Zahl von Risikogebieten ebenfalls wieder wahrscheinlicher.

 

Ausblick

Die Ölbörsen geben mit den steigenden Nachfragesorgen deutlich nach und so rutschten die börsengehandelten Rohölpreise zum gestrigen Wochenauftakt wieder ein gutes Stück ab. Entsprechend reagieren auch die Heizölpreise im Inland und so ist Heizöl heute im Vergleich zu gestern ein gutes Stück günstiger zu erwarten. Für 100 Liter zahlen Verbraucher heute im Durchschnitt -0,25 bis -0,40 Euro weniger als gestern Vormittag.

Source: Futures-Services