Die Abwärtsspirale an den Ölmärkten hat sich zu Beginn dieser Woche weitergedreht. Der neuartige Coronavirus lässt die Marktteilnehmer weiter zittern und Saudi-Arabien macht keine Anstalten seinen Kampf mit Russland hinsichtlich Preis und Produktionsmenge niederzulegen.

Während an den Aktienmärkten am Montag nicht einmal weitere geldpolitische Lockerungsmaßnahmen zahlreicher Notenbanken erneute Kursverluste verhindern konnten, orientierten sich auch die Ölbörsen wieder nach unten. Kommentare des Vorstandsvorsitzenden der Saudi Aramco, Amin Nasser, ließen die Rohölsorte Brent am Nachmittag sogar preislich wieder unter 30 Dollar pro Barrel rutschen, während das US-Pendant fast bis auf 28 Dollar pro Barrel sank.

Die Saudi Aramco hatte bereits vergangenen Dienstag angekündigt, im April etwa 12,3 Mio. B/T an Öl auf den Markt zu bringen. Am gestrigen Montag deutete Aramco-Chef Nasser nun an, das Unternehmen werde seine Produktionskapazitäten (bislang rund 12 Mio. B/T) vermutlich auch im Mai voll ausschöpfen. Dass die Ölpreise in der Folge weiterhin auf sehr niedrigem Niveau bleiben dürften, damit könne man bei der Saudi Aramco leben, so Nasser. Obwohl man im allgemeinen davon ausgeht, dass Saudi-Arabien einen Ölpreis von etwa 80 Dollar pro Barrel benötigt, um einen ausgeglichenen Staatshaushalt zu erreichen, erklärte Nasser, könne den niedrigen Ölpreis noch „für eine lange Zeit“ aushalten.

Ausblick
Angesichts des Rückgangs der Preise an den Ölbörsen bei relativ stabilem EUR/USD bauten die Inlandspreise für Heizöl ihre Langzeittiefs weiter aus. Heute Vormittag gab der EUR/USD zwar nach, die Kontrakte an den Ölbörsen notieren jedoch immer noch deutlich unterhalb der Niveaus von Montagvormittag. Daher dürften die Heizölpreise rein rechnerisch noch etwas niedriger sein als am Montagvormittag.

Source: Futures-Services