An den Ölmärkten bleiben die Sorgen wegen der Unterbrechungen im Schiffsverkehr weiterhin hoch. Aufgrund neuer Angriffe auf Containerfrachter kletterten die Ölpreise am Dienstag um mehr als 2%  auf den höchsten Stand in diesem Monat.

Die Atlantiksorte Brent verteuerte sich gestern um zwei Dollar und ging bei 81,07 Dollar pro Barrel aus dem Handel, die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) stieg ebenfalls um zwei Dollar auf 75,57 Dollar je Barrel.

Neue Huthi-Angriffe verschärfen Sicherheitslage im Roten Meer
US-Angriffe auf Ziele im Irak und neue Angriffe der militanten Huthi auf Schiffe im Roten Meer haben zuletzt die Befürchtungen verstärkt, dass sich der Krieg im Gazastreifen zu einem größeren Konflikt ausweiten könnte, der das Potenzial hat, den gesamten Nahen Osten zu destabilisieren.

Bereits am späten Samstag hatte die US-Marine bestätigt, dass an diesem Tag zwei weitere Schiffe von den vom Iran unterstützten Huthi-Truppen im Jemen beschossen wurden. Damit stieg die Zahl der angegriffenen Handelsschiffe auf 15.

US-Militär feuert auf Ziele im Irak
Das Pentagon hatte am späten Montag mitgeteilt, dass seine Streitkräfte drei Einrichtungen im Irak angegriffen haben, die mit der Kataib Hisbollah in Verbindung stehen. Washington erklärte, die vom Iran unterstützte irakische Rebellengruppe stecke hinter einem Angriff, bei dem drei US-Soldaten verletzt wurden, einer davon in kritischem Zustand.

Huthi attackieren weiteres Containerschiff
Am Dienstag griffen die jemenitischen Huthi-Rebellen, die ebenfalls vom Iran unterstützt werden, erneut Schiffe im Roten Meer an. Die MSC Mediterranean Shipping Co. bestätigte, dass das Containerschiff MSC United VIII auf dem Weg nach Pakistan beschossen wurde.

Ebenfalls gestern hatte das US-Zentralkommando mitgeteilt, dass ein US-Zerstörer und F/A-18-Kampfjets zwölf Angriffsdrohnen, drei ballistische Anti-Schiffs-Raketen und zwei Marschflugkörper abgeschossen haben, die von den Huthi-Rebellen über dem südlichen Roten Meer abgefeuert wurden. Es gab keine Schäden an Schiffen und keine gemeldeten Verletzten.

Nach Angriff: Indien schickt drei Kriegsschiffe
Der indische Premierminister Narendra Modi erörterte gestern mit dem saudi-arabischen Kronprinzen und Premierminister Mohammed bin Salman die Lage im Nahen Osten, einschließlich der jüngsten Angriffe auf den Schiffsverkehr im Roten Meer.

Das Gespräch zwischen den beiden Staatsoberhäuptern fand wenige Tage nach dem mutmaßlichen Drohnenangriff auf ein Frachtschiff, die MV Chem Pluto, nahe der indischen Westküste statt. Als Reaktion darauf entsandte Indien einer Regierungserklärung zufolge drei Kriegsschiffe in das Arabische Meer.

USA und Verbündete wollen Seewege stärker sichern
Die USA und eine Reihe anderer Staaten haben eine maritime Task Force gebildet, um auf die Angriffe im Roten Meer zu reagieren. Angesichts dieser Entwicklung hatte A.P. Moller-Maersk A/S, die zweitgrößte Containerlinie der Welt, am Wochenende gemeldet, dass man sich darauf vorbereite, den Schiffsverkehr durch das Rote Meer wieder aufzunehmen.

Zudem hatte die französische Reederei CMA CGM bekanntgegeben, die Zahl der Schiffe, die durch den Suezkanal fahren, erhöhen zu wollen.

Heizölpreise verbilligen sich weiter
Angesichts der heute Morgen leicht nachgebenden Kurse an den Rohölmärkten, ergeben sich bei den den Inlandspreisen leichte Preisabschläge. So kosten 100 Liter Heizöl im Bundesgebiet, je nach Region, etwa -0,65 bis -1,35 Euro weniger als noch am letzten Handelstag.